Wolfram ist ein Metall von extremer Dichte, das Schläger-Designer nutzen, um viel
Gewicht in Bereichen mit wenig Platz unterzubringen, um letztlich betimmte Ergebnisse
in der Gewichtung eines Schlägers zu erzielen. Marni Ines, Titleist-Direktor
Eisenentwicklung, sagt: Für uns Ingenieure ist Wolfram ein cooles Material. Es erlaubt
uns wichtige Leistungsfaktoren zu beeinflussen. Indem wir Wolfram in der Ferse und in
der Spitze eines Eisens platzieren, können wir das Trägheitsmoment (MOI) erhöhen.
Je nachdem, wie tief oder weit hinten wir das Wolfram im Schlägerkopf platzieren,
können wir den Schwerpunkt des Schlägers verschieben.
Das Trägheitsmoment misst den Widerstand eines Schlägers gegen das (Ver)-Drehen
eines Schlägers. Dieser wirkt sich direkt auf die Stabilität im Treffmoment aus. „Je
stabiler der Schläger im Treffmoment ist“, erklärt Marni, “desto weniger verdreht sich der
Schlägerkopf im Treffmoment bei außermittigen Schlägen. Je weniger sich der
Schlägerkopf im Treffmoment verdreht, desto mehr Energie wird an den Golfball
abgegeben und desto näher kommt man an die Länge heran, die man mit einem mittig
getroffenen Schlag erlebt. Ein hohes MOI führt auch zu einem engeren
Streuungsmuster, so dass die Schläge im Ergebnis konstanter sind.
Der Schwerpunkt ist der Punkt innerhalb eines Golfschlägers, an dem die Masse
gleichmäßig in alle Richtungen verteilt ist. Die Lage des Schwerpunkts beeinflusst den
Ballstart, den Spin und die Leistung. „Verschiedene Eisen innerhalb eines Satzes haben
unterschiedliche Mengen an Wolfram in ihren Designs“, sagt Marni, „und auch die
Platzierung des Wolframs variiert von Eisen zu Eisen. Golfer haben typischerweise
Probleme mit ihren langen Eisen, deshalb platzieren wir Wolfram in den Eisen 3-, 4-
und sogar 5 tiefer, um den Schwerpunkt nach unten zu bringen, damit der Ballstart mit
diesen Schlägern so wird, wie die Spieler es benötigen.“
Zu den Titleist-Eisenmodellen, bei denen Wolfram eingesetzt wird, gehören die Modelle
T100, T150, T200 und T350, die Golfern eine breite Palette von Leistungsoptionen
bieten.
„Bei Titleist verwenden wir nur Wolframlegierungen mit hoher Dichte“, erklärt Marni. „Bis
zu 18 Gramm pro Kubikzentimeter, das ist ziemlich nah an der absoluten Reinheit. Das
Wolfram, das wir verwenden, gibt uns mehr Designfreiheit. Bei gleichem
Materialvolumen erlaubt uns Wolfram mit hoher Dichte mehr Flexibilität in der
Verlagerung des Schwerpunkt als weniger reine Wolframqualitäten.“
Fun Fact: Das Symbol für Wolfram im Periodensystem der Elemente ist „W“, das
sich von seinem deutschen Namen Wolfram ableitet. Wolfram kommt von Wolframit,
einem der Erze, in denen Wolfram am häufigsten gefunden wurde. Der im Englischen
verwendete Name Tungsten ist schwedisch und bedeutet übersetzt „schwerer Stein“.