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Technologie: Zur Verteidigung : Tiger Proofing

Das Masters 1998:
Tiger-Schutz nicht erforderlich

von Wally Uihlein, CEO, Acushnet Company

Auf den Fersen von Tiger Woods Rekordleistung 1997
(18 unter Par und Sieg mit 12-Schlägen Vorsprung) gab es viele Stimmen zu hören, die meinten diese Leistung ware dem Materiak zuzuschreiben, bei dem moderne Technik über Tradition siegen würde. Es wurde auch behauptet, dass bevor Augusta nicht “Tiger-sicher” wäre,  die Tradition bald kapitulieren würde. Spät in der Turnierwoche von 1998 konnten diese  Stimmen gehört werden, die besagten, dass, wenn nicht Golfbälle kürzer gemacht oder Restriktionen für Driver erlassen würden, die Unversehrtheit des Platzes und des Spieles irreparablen Schaden nehmen würden.

Das Masters 1998 – aus heutiger Sicht schlicht etwas das aufgezeichnet ist. im Rückblick auf die Balance zwischen Tradition und Technik, zwischen Herz und Verstand ist es interessant zu sehen wie die Ergebnisse im Vergleich zu denen dieser Dekade zu sehen sind:

Vielleicht war Tiger Woods Leistung 1997 einfach nur das, als was viele von uns sie empfunden haben: eine meisterhafte Darbietung. Was viele zu vergessen scheinen, ist dass der zweitbeste Score 6 unter Par lag und dass aus einem Startfeld von 86 Spielern nur 20 auf den 72 Löchern Par oder besser spielten. War also ein „Tiger-Schutz“ nötig? Offensichtlich nicht. Augusta National Chairman, Jack Stephens sagte es am besten: ''Der Rekord wurde nach 32 Jahren gebrochen, und das nur um einen Schlag. Wir glauben nicht, dass das Grund genug für einen Alarm ist.“ 

Damit soll keinesfalls gesagt werden, dass das Spiel nicht gänzlich anders ist zu dem von vor zwanzig Jahren. Die Professionals heute sind größer und stärker, die Schläger sind besser geformt, Bälle sind in ihrer Leistung beständiger, Schwung-Guru sind stets zur Stelle, die Platzbedingungen sind jede Woche so gut – mit wenig Chancen auf schlechte Lagen – und in Fitness-Trucks werden jedermanns Muskeln auf höchstem Leistungsniveau gehalten.

Gewinnt also Technik über Tradition? Ich glaube nicht  Ist es eine Balance die aufmerksam beobachtet werden muss? Ja, sicherlich. War ein “Tiger-Schutznotwendig? Die Antwort lautet nein. Was erforderlich ist, sind offenes Denken  und das Anhören aller beteiligten Parteien. Häufig werden in der großen Debatte um Tradition und Technik nur die Stimmen gehört, die den Passierschein zum Medienzelt haben. Wir alle sind verpflichtet die widerstreitenden Meinungen zu hören und ihnen zuzuhören. Das Masters von 1998 gab uns einen sehr verdienten Champion, hatte wundervolle Höhepunkten und zeigte einen über sechzigjährigen Golfplatz, der sich widerstandsfähig und über alle vier Tage herausfordernd erwies. Am Ende war die Balance zwischen Tradition und Technik gegeben. Und sie wird in Zukunft nur erhalten bleiben, wenn klare Köpfe weiterhin Vernunft walten lassen.